Keramik-Inlays
Keramikinlays oder Keramik-Einlagefüllungen sind die dauerhafte und perfekte Nachbildung der Natur.
Da sie keiner elastischen Verformung und fast keiner Abnutzung unterliegen,
kann durch diese Füllungen langfristig Zahnschmelz und damit die Zahngesundheit erhalten werden.
Unter Keramiken versteht man eine Gruppe von geformten und gebrannten Werkstücken aus anorganischen Rohstoffen. Diese werden als Bauteile und Werkzeuge verwendet. Die Bezeichnung Keramik stammt von dem altgriechischen Wort "Keramos" ab. Die Keramik war ursprünglich ein durch Brennen hergestelltes, formbeständiges Tonerzeugnis.
Das Inlay (aus dem engl. = Einlagefüllung), ist eine im zahntechnischen Labor hergestellte Zahnfüllung. Ein Inlay kann aus verschiedenen Materialien, wie Keramik, Gold, galvanische Keramik (Kombination aus Gold und Keramik), und gelegentlich auch Kunststoff hergestellt werden. Unter allen zur Zeit zur Verfügung stehenden Materialien ist der Werkstoff Keramik bisher unerreicht bezüglich seiner langfristigen Mundbeständigkeit.
Das Inlay wird in der Regel im Seitenzahnbereich präpariert und ersetzt Teile der Kauflächen, jedoch nicht die Höcker des Zahnes. Wir fertigen in unserer Praxis fast ausschließlich Keramikinlays, und bevorzugen laborgefertigte IPS Empress II® Presskeramiken der Firma Ivoclar, Schaan, Lichtenstein. Bei Empress II handelt es sich um eine Lithiumdisilikat - Glaskeramik, die vorzugsweise im Lost- Wax- Technik (= engl.: verlorene Wachs Technik) vom Zahntechniker bei 1150° C in die vorgefertigte Gussform gepresst wird. Diese Gussform erzeugt der Zahntechniker in unserem hauseigenen Labor, in dem er in das Gipsmodell vom Zahn das Inlay mit Wachs modelliert. Das Wachsinlay wird in plastische Masse gegeben. Das Ganze wird erhitzt. Die Masse wird hart. Das Wachsinlay schmilzt, und das Wach kann verdampfen. Es verbleibt eine Hohlraum, also die Form für das spätere Keramikinlay. Empresskeramikinlays besitzen die gleiche Härte wie Zahnschmelz. Sie sind säurebeständig, und unterliegen durch ihre Biegefestigkeit von 120 N/mm keiner nennenswerten elastischer Verformung. Dies bedeutet also vereinfacht diese Keramik ist hart und starr und beschädigt beim Kauen die anderen Zähne nicht. Durch die hohe Präzision kann eine Schienung von dünnen Schmelzwänden des Zahnes über „Verklebung“ mit dem Inlay erreicht werden.
Es ist auch möglich einen oder mehrere Höcker in gleicher Technik zu ersetzen, dann spricht man von Teilkronen. Mit einem Inlay kann ein einzelner Zahn sowie auch mehrere Zähne nebeneinander versorgt werden. Man spricht im letzteren Fall dann von Inlaystraßen.
Arbeitsvorlagen des Zahntechnikers
Nach vollständiger Entfernung der Karies wird nach der Präparation auf der Grundlage eines Präzisionsabdruckes im zahntechnischen Labor ein Gipsmodell erstellt.
Siliconabdruck
Auf diesem Gipsmodell wird vom Zahntechniker das Keramikinlay gefertigt.
Gipsmodell mit Keramikinlay
Das Inlay muss nun nach der Anprobe in der Zahnarztpraxis zum Kleben oder besser Zementieren vorbereitet werden. Das Inlay muss fettfrei und sauber sein. Eine chemische Verbindung zwischen Glaskeramik und Zement wird durch Silanisieren erreicht.
Aushärtung der Klebeschicht auf dem Inlay mit Licht
Zur dauerhaften und kariesbeständigen Zementierung von Keramikinlays gehört unseres Erachtens nach, die Trockenlegung des zu versorgenden Zahnes mit Kofferdamm. Kofferdamm ist eine Art Gummituch mit dem der Zutritt von Speichel zuverlässig verhindert wird. Dieser Arbeitsschritt wird von vielen Zahnärzten unterlassen. Spätfolgen werden durch diese Vereinfachung implementiert und fahrlässig in Kauf genommen.
Zahn mit Kofferdamm
Nach der weiteren Vorbereitung des Zahnes kann das Inlay eingesetzt, also zementiert werden. Auch bei diesem Arbeitsschritt werden häufig Fehler gemacht. Durch ungenügende Konditionierung des Schmelzrandes entstehen Verfärbungen der Ränder am Übergang vom Zahn zum Inlay.
Dualzement
Das Inlay wird nun mit einem dualhärtenden Spezialzement für einen effektiven Klebeverbund im Zahn befestigt. Dualhärtend heißt in diesem Fall, das der Zement sowohl chemisch als auch lichthärtend ist. Dies ist notwendig um eine harte Zementschicht auch unter dem Inlay zu gewährleisten, wo das Licht nicht so gut das Abbinden dieses Klebers ermöglicht. Während die lichthärtende Komponente in wenige Sekunden nach Lichteinfall ausgehärtet ist, dauert das Aushärten der chemischen Komponente bis zu zwei Tagen. Somit erreicht der dualhärtende Spezialzement sein entgültige Härte nach besagten zwei Tagen. In dieser Zeit sollte das Inlay nicht auf Zug belastet werden. Dieses bedeutet zwei Tage Kaugummiverbot für den Patienten. Da die Härtung des Zementes auch durch die Behandlungsleuchte ausgelöst wird, sollte der Zahnarzt diese ausschalten. Sonst ist der Zement hart, bevor das Inlay im Zahn ist. Beleuchtete Lupenbrillen mit Spezialfilteraufsatz, wie im Bild unten abgebildet, bieten Hilfe.
Zahnärztin Dr. med. dent. Lina Leugner mit beleuchteter Lupenbrille und Spezialfilter
Aus Kostengründen benutzen einige Zahnärzte in anderen Praxennormale lichthärtende Composite um Inlays zu befestigen. Dies lehnen wir ab. Da Langzeitergebnisse zu dieser Modifikation fehlen und Unsicherheit bezüglich der vollständigen Aushärtung besteht.
Im Bild unten wird der Dualzement gehärtet.
Lichthärtung des Dualzementes
Nach der vollständigen Härtung müssen nun die Zementreste minuziös entfernt werden. Auch bei diesem Arbeitsschritt ist die Lupenbrille hilfreich.
Zementreste nach dem Zementieren
Jetzt kann die Kontrolle der Bisslage und der lateralen Bewegungen erfolgen.
Restaurierter Zahn nach der Fertigstellung
Nach der Endkontrolle ist der Zahn nun dauerhaft wiederhergestellt. Eine Applikation von konzentrierten Floriden zur Kariesprophylaxe sollte jetzt erfolgen.
Vorteile der Keramik-Inlay-Versorgung:
Die Restauration ist nun unsichtbar. Das absolut glatte Gefühl nach der Versorgung wird sehr geschätzt. Sie ist bezüglich Gewebeverträglichkeit, Haltbarkeit und Ästhetik jeder anderen Versorgungsform weitaus überlegen. Die verlässliche Dauerhaftigkeit gibt Sicherheit und schafft Vertrauen.
Sollten Sie Probleme mit Ihrer bestehenden Keramikversorgung haben, oder sind Beschädigungen aufgetreten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf! Bestehende Arbeiten lassen sich oft kostengünstig und mit wenig Aufwand reparieren.
Wir informieren Sie über die Kunststoffmehrschichtfüllung, der kostengünstigeren Alternative zum Inlay unter: "Kunststoffmehrschichtfüllungen"